Seit 2023 wird ArtAsyl e. V. vom Kulturamt der Stadt Köln institutionell gefördert, um in einer vierjährigen Konzeptionsphase das Studio Audience aufzubauen. Dieses wird die öffentliche und Freie Kulturszene Kölns in Fragen hinsichtlich Outreach und Audience Development beraten und unterstützen. Damit möchten wir dazu beitragen, die vorhandenen Kenntnisse von Szene und Einrichtungen zu bündeln, um Köln deutschlandweit zum Vorreiter in Hinblick auf Teilhabe und Teilgabe zu machen.

Was uns beschäftigt

Ob Bildende Kunst, gesprochenes Wort, gesungene Melodie. Mit lautem Hallo oder besinnlicher Stille. Im roten Sessel oder auf bunten Plastikstühlen. Davor ein Talk, danach ein Drink… Wir alle konsumieren Kultur in irgendeiner Form, lieben die Unterhaltung und das Abtauchen in andere Welten: Egal ob das auf der Bühne, einer Leinwand oder im Club ist, was zählt ist das Erlebnis. Und am meisten Spaß macht es in Gemeinschaft.

Obwohl unsere Interessen, unsere Rezeptionsgewohnheiten und unser Vorwissen über kulturelle Referenzen auseinandergehen, verbindet uns Kultur und es bereichert uns, sie zusammen zu erleben, uns gegenseitig neue Lesarten und andere Geschichten zu zeigen.

Doch obwohl seit den 1970er Jahren der Slogan „Kultur für alle“ großgeschrieben wird, nehmen bei Weitem noch nicht alle am öffentlich geförderten Kulturangebot der Stadt teil. Das kann verschiedene Gründe haben, die mit der eigenen Lebenssituation und äußeren Bedingungen zu tun haben, z. B. Kosten, Mobilität, Uhrzeit oder mit dem Programm der jeweiligen Kultureinrichtungen, das nur ein ganz bestimmtes Publikum anspricht und andere ausschließt.

Was sich ändern soll

Viele Institutionen haben schon gemerkt, dass sie sich seit Jahren in einem Hamsterrad bewegen: Sie haben erfolgreich ein Stammpublikum aufgebaut, aber seit geraumer Zeit können keine wirklich neuen Gäst*innen erreicht werden. Doch was macht ein gutes Programm aus, an dem viele verschiedene Menschen teilnehmen möchten? Wie kriegt man Menschen unterschiedlichen Alters, Wohnorts, Biografie, Sprache und Interesse zusammen? Was heißt eigentlich „teilnehmen“? Wer ist eigentlich das Publikum und was erwartet es?

Um ein Programm zu überdenken, den Mut zu haben, es in Frage zu stellen und anschließend Teile davon komplett auf den Kopf zu stellen, braucht es meistens mehr als nur die eine zündende Idee der künstlerischen Leitung oder Intendanz. Es braucht einen Prozess: Wir möchten mit euch gemeinsam das Konzept des Publikums reflektieren, Brücken bauen zu neuen Communities, Partizipationsmöglichkeiten schaffen und das Programm breiter aufstellen. Wir möchten die Menschen fragen, was sie eigentlich unter Kultur verstehen und was sie sich von Theater, Ausstellung, Konzert & Co. wünschen. Wir möchten rausgehen, reinholen, mitmachen, mitgestalten, faszinieren, aufsuchen, sichtbar machen, interagieren, umstrukturieren, kennenlernen, Zugänge schaffen, hinterfragen, empowern. Wir möchten diversifizieren! 

Und wie?

–        Den Status Quo ermitteln!

Wo stehen wir? Wo steht ihr? Welche Bedarfe gibt es? Aber auch welche Ressourcen? Und wer ist überhaupt das Publikum? Individuell auf eure Einrichtung zugeschnitten, erarbeiten wir in Workshops und Gesprächen euer Profil und die Fragen und möglichen Ziele, an denen ihr arbeiten möchtet.

~        Umdenken, Verlernen und Richtungswechsel sind angesagt.

Wenn ihr bereit seid und euch mit eurem ganzen Team dafür entscheidet, neue Wege einzuschlagen, helfen wir euch, eure Möglichkeiten zu eruieren, Konzepte zu erstellen und Kontakte zu knüpfen.

C        Ihr sucht Publikum? Ihr seid das Publikum!

Wir schaffen Möglichkeiten der Weiterbildung. Angefangen bei ersten Impulsen im Hinblick auf Audience Development bei Tagungen oder Kongressen, bis hin zu Schulungen im Bereich rassismuskritisches Denken und gendersensibles Arbeiten

O       Publikum vermehrt sich, wenn man es teilt!

Mit Hilfe von Kooperationen und Bündnissen in den einzelnen Vierteln und der ganzen Stadt, möchten wir Expertise, Ideen, Räume, Gelder und schließlich auch das Publikum miteinander teilen und Netzwerke aus Kultureinrichtungen, Bürger*innenvereinen und Initiativen mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten schaffen.

>        Auf die Plätze: Es kann losgehen!
Ob mit „Plätze“ eure Theatersessel gemeint sind oder öffentliche Plätze außerhalb der Institution – uns geht es nicht nur ums Reden, sondern auch ums Machen. Deshalb bieten wir selbst regelmäßige Veranstaltungen zum Netzwerken und Kulturgenießen an, entwickeln neue Ideen und probieren diese aus. Die Hauptsache ist, zu begeistern und diese Begeisterung zu teilen!

Wenn ihr Teil davon sein möchtet oder Fragen an uns habt, sprecht uns gerne für ein erstes Kennenlerngespräch an. Die Ideen entwickeln wir zusammen: Alles, was es dafür braucht, ist eure Aufgeschlossenheit, Lust auf Neues und ein bisschen Energie, langfristig dranzubleiben! Ihr erreicht uns unter der E-Mail-Adresse studio.audience@artasyl.de.

Aktuelles

Im Juni 2023 haben wir unter dem Titel „Rethinking Audience“ unsere erste Summer School ausgerichtet und uns mit euch gemeinsam inspirieren lassen, von Good Practice-Beispielen gelernt und Menschen mit den gleichen Zielen getroffen.

Die Ergebnisse der drei Workshop-Tage haben wir nun in einem umfangreichen Dokument für euch zusammengestellt, mit dem ihr eure Erinnerungen auffrischen könnt: Diverzine.

Team

Anna Döbbelin

Programmleitung Studio Audience
anna.doebbelin@artasyl.de

Anja Tovirac

Team Studio Audience
anja.tovirac@artasyl.de

Farimah Karimi

Team Studio Audience
farimah.karimi@artasyl.de

Paula Ousounidis

Social Media (Ehrenamt)
paula.ousounidis@artasyl.de

Antonia Extra

Vorstandsassistenz
antonia.extra@artasyl.de

Jérôme Lenzen

Vorstandsvorsitzender ArtAsyl
vorstand@artasyl.de

Das Vorhaben Studio Audience wird vom Kulturamt der Stadt Köln (Referat für Kulturelle Teilhabe) gefördert.

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