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Rückblick und Aktuelles

Seit seiner Gründung versteht sich ArtAsyl e. V. als fragende und impulsgebende Institution in einer offenen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, in der Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, Herkünften, Lebensweisen, Glaubensrichtungen, Arten zu lieben und Familien zu bilden, zusammenleben. Wir reagieren daher stetig auf akute Bedarfe des gesellschaftlichen Miteinanders, halten an etablierten Formaten fest, setzen aber auch neue Projekte um – und bekennen uns dabei stets zu demokratischen Werten.

ArtAsyl e. V. wurde am 3. September 2015 in Köln gegründet. Zehn junge Menschen suchten damals nach Möglichkeiten, einen Beitrag dazu zu leisten um den Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen auf den Weg nach Europa und nach Deutschland gemacht hatten, das Ankommen hier vor Ort zu erleichtern. Damals entstand die Idee, die unter dem Satz „Kunst verbindet Kulturen“ zusammengefasst wurde: Über gemeinsames Malen und Musizieren lässt es sich auch ohne eine gemeinsame Sprache kommunizieren, kennenlernen und Zeit verbringen. 

Gestartet als Verein, der von den Positionen im Vorstand bis hin zur Umsetzung der Projekte ausschließlich über ehrenamtliches Engagement funktionierte, haben wir in den folgenden Jahren knapp 100 Projekte realisiert. Darunter finden sich kurzweilige Aktionen wie unsere Präsenz auf Märkten und Kulturfestivals oder die Kunst- und Kulturausstellung SemiCologne, aber auch langfristige Formate, wie das Unterrichten von Musik oder unser Tandem-Projekt „ArtBuddy“, das Künstler*innen mit Fluchterfahrung mit lokalen Künstler*innen zusammenbringt. Finanziert wird der Verein seit jeher durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und öffentliche Fördergelder.

Von 2019 bis 2021 konnten wir durch eine Projektförderung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat eine erste hauptamtliche halbe Stelle und zwei Mitarbeiter*innenstellen finanzieren, die für das Projekt „Koordination und Professionalisierung kreativer Integrationsprojekte“ zuständig waren. 

Aufgrund der Einschränkungen während der COVID-19-Pandemie mussten wir unsere Aktivitäten in den Jahren 2020 bis 2021 stark zurückfahren. Diese Zeit haben wir genutzt, um uns aktuellen Fragen nach Partizipation, Mitbestimmung und gemeinsamer Gestaltung der Gegenwart in unserer heterogenen Gesellschaft zu stellen, welche wir in Form des Magazins „Present“ herausgebracht haben. Zudem haben wir unter dem Titel „Present Questions“ ein Handbuch für geflüchtete Künstler*innen erstellt. In diesem geben verschiedene Kulturarbeiter*innen wertvolle Praxis-Tipps zu Themen, wie der Künstlersozialkasse (KSK), Fördergeldern, Rechtsformen und dem Zugang zu künstlerischen Studiengängen. Diese Informationen sind für geflüchtete Künstler*innen besonders hilfreich, um sich in der deutschen Kulturszene zurechtzufinden. 

Der Krieg in der Ukraine stellte uns 2022 vor neue Herausforderungen. Wir starteten ein Soforthilfeprogramm mit unter anderem kunsttherapeutischen Angeboten, die bis heute bestehen. Gleichzeitig haben wir eines unserer ersten Projekte „Ein Kofferraum voller Instrumente“ wieder aufleben lassen: Jede Woche besucht unsere Musiktherapeutin Zainab Lax mit verschiedenen Instrumenten Geflüchtetenunterkünfte, um Musik in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu bringen. 

Ein Schwerpunkt im Jahr 2024 ist es, das Ehrenamt zu stärken und zu qualifizieren, um unsere Ziele und Projekte nachhaltig zu unterstützen. So haben wir ein Volunteerprogramm entwickelt, das interessierten Ehrenamtlichen die Chance bietet, wichtige Beiträge zu unserer Arbeit zu leisten und gleichermaßen wertvolle Einblicke in die Arbeit von Non-Profit- und Kultureinrichtungen zu gewinnen. Darüber hinaus entwickeln wir neue Angebote im Bereich Kultureller Bildung, insbesondere Ferienangebote wie ein Museumsprojekt, ein Bühnenbildprojekt und eine Talentshow.  

In den kommenden Jahren werden wir unsere Vereinsarbeit mit verschiedenen Schwerpunkten weiter fortsetzen. Dabei reagieren wir stetig auf akute Bedarfe des gesellschaftlichen Miteinanders, halten an etablierten Formaten fest, setzen aber auch neue Projekte um – und bekennen uns dabei stets zu demokratischen Werten.

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